Bildungsurlaub "Expedition Erde"
Altmühltal & Nördlinger Ries
22.09.24 - 27.09.24
(Buchungs-Nr. 24.050)
Die Erde ist unsere Heimat im weiten Universum. Sie ist 4,6 Milliarden Jahre alt und in dieser langen Zeit hat sie eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht. In der Region zwischen Altmühltal und Nördlinger Ries begann das wohl spannendste Kapitel der Erdgeschichte, das Erdzeitalter des Jura. In einem tropischen Meer zwischen Inseln, Korallenriffen und Lagunen wurde Erdgeschichte geschrieben.
Weltruhm erlangte der Naturpark Altmühltal durch seine zahlreichen gut erhaltenen Fossilien, unter ihnen der berühmte Urvogel Archaeopteryx. Die bekannten Solnhofener Plattenkalke gelten als eine der bedeutendsten Fossillagerstätten der Welt. Hier wurden alle zehn bisher bekannten Exemplare des Urvogels Archaeopteryx gefunden. Der gefiederte Dinosaurier Archaeopteryx gilt als Bindeglied zwischen Sauriern und Vögeln und ist daher für die Evolution von außerordentlicher Bedeutung.
Von den Gesteinsformationen des Jurameeres führt der Bildungsurlaub weiter ins Nördlinger Ries. Seine einzigartige Landschaft verdankt das Ries einer gigantischen Naturkatastrophe. Vor etwa 15 Millionen Jahren schlug ein Meteorit einen tiefen Krater in die Alblandschaft. Bis heute ist das Ries als fast runder Kessel mit rund 25 Kilometern Durchmesser – im Westen überragt von den Ausläufern der Schwäbischen Alb, im Osten von der Fränkischen Alb – deutlich zu erkennen.
Der Rieskrater gehört zu den am besten erhaltenen und erforschten Einschlagkratern der Erde und ist damit eine geologische Besonderheit erster Klasse, die 2006 zum ersten Nationalen Geopark Bayerns zertifiziert wurde. Geoparks sind Regionen mit einzigartiger Geologie und enthalten geologische Sehenswürdigkeiten von besonderer wissenschaftlicher Bedeutung und Seltenheit.
Durch Vorträge, Exkursionen und geführte Wanderungen erhalten Sie Einblick in die einzigartige Geologie der Region. Das aktive Erleben und Entdecken der Natur steht dabei im Vordergrund.
Anerkennung in den Bundesländern:
Rheinland-Pfalz, Berlin (beantragt), Saarland, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Thüringen, Niedersachsen, Hessen (beantragt nach dem neuen Hessischen Bildungsurlaubsgesetz HBUG)
Die Anerkennungsbescheide 2024 für den Arbeitgeber können unter info@tillmann-travel.com angefordert werden.
Programm: (*kurzfristige organisatorische und witterungsbedingte Änderungen vorbehalten)
Sonntag:
17:00 - 18:30 Uhr Begrüßung, Vorstellung, Organisatorisches
Begrüßung, Vorstellung der Seminarleitung und der Teilnehmer
Infos und Organisatorisches zu Programmablauf und Tagungsstätte
Ausgabe der Seminarunterlagen und Einführung in das Seminarprogramm
ab 18:30 Uhr gemeinsames Abendessen in einem Restaurant in Eichstätt (Selbstzahler)
Montag:
Vormittag:
Themenschwerpunkt: Als Deutschland am Äquator lag - Geologie des Altmühltals
Seminar und Vortrag zur Geologie des Altmühltals
Nachmittag:
Themenschwerpunkt: Eichstätt - Kulturelle Höhepunkte der Barock-, Bischofs- und Universitätsstadt
Stadtführung Eichstätt und Besichtigung der Fürstbischöflichen Residenz Eichstätt
Mittelpunkt des Naturpark Altmühltal ist die Barock-, Bischofs- und Universitätsstadt Eichstätt. Der Rundgang führt durch das historische Ensemble der ehemaligen Residenzstadt mit seinen Kirchen, dem Dom, den prächtigen Plätzen und eleganten barocken Palais. Der Residenzplatz gilt als einer der schönsten Barockplätze Süddeutschlands.
Jura-Museum und Willibaldsburg (fakultativ)
Besuch von Juramuseum und Bastionsgarten auf der Willibaldsburg in Eichstätt
Das Jura-Museum Eichstätt auf der Willibaldsburg, hoch über dem Altmühltal, ist eines der bedeutendsten Naturkundemuseen in Deutschland. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den Fossilien der Solnhofener Plattenkalke, die durch die intensive Steinbruchtätigkeit in der Region zutage gefördert werden.
Der Bastionsgarten auf der Schmiedebastion der Willibaldsburg ist ein 1998 neu angelegter Informationsgarten über die Pflanzenwelt des Hortus Eystettensis.
Dienstag:
Vormittag:
Themenschwerpunkt: Fossilien - Geologisches Erbe der Region Altmühltal
Exkursion und Wanderung entlang des Fossilien-Pfades rund um Eichstätt
Unser Weg (ca. 9 km) durch die Erdgeschichte führt vorbei an Naturschönheiten, Steinbrüchen und geologischen Besonderheiten. An ausgewählten Standorten erfahren Sie wie sich vor rund 150 Millionen Jahren das Jurameer in der Region ausbreitete und wie die bekannten Solnhofener Plattenkalke entstanden. Der Abbau des Plattenkalkes prägt seit Jahrhunderten die Landschaft des Altmühltals. Der Naturstein findet sich heute in bedeutenden Bauwerken wie dem Wiener Stephansdom oder der Hagia Sophia in Istanbul. Besondere Bedeutung erlangten die Schichten des Weißjuras durch ihren Fossilienreichtum.
Museum Bergér
Besuch des Bergér Museum am Blumenberg in Eichstätt
Wer die Schwelle zum Museum Bergér überschreitet, tritt ein in die faszinierende Welt längst vergangener Tage: Versteinerungen geben nach Millionen von Jahren einen aufregenden und informativen Einblick in die Tier- und Pflanzenwelt der damaligen Zeit. An keinem anderen Ort der Welt findet man so ausgezeichnet erhaltene Versteinerungen wie in den Steinbrüchen der Familie Bergér. Mittlerweile werden über 800 verschiedene Fossilienarten gezählt. Auf einer Führung durchs Museum erfahren Sie alles über die Entstehung der Fossilien und der Plattenkalke.
Fossilien sammeln im Steinbruch Blumenberg
Im bekannten Fossiliensteinbruch am Blumenberg begeben Sie sich nach einer fachkundigen Einführung selbst auf die Fossiliensuche. Hammer und Meißel können nach Bedarf gegen eine Gebühr von 1,50 € im Steinbruch ausgeliehen werden. Nun heißt es „Glück Auf“ bei der Suche nach einem geeigneten Souvenir.
Nachmittag:
Themenschwerpunk: Meteoriten, Asteroiden und kosmische Katastrophen
Seminar und Vortrag zum Meteoriteneinschlag im Nördlinger Ries
Meteoriten, Asteroiden, Kometen und andere Himmelskörper
Meteoriteneinschläge auf der Erde und in Deutschland
Mittwoch:
Vormittag:
Themenschwerpunkt: Die Rieskatastrophe - Meteoriteneinschlag in Deutschland
Busexkursion Meteoritenkrater Nördlinger Ries und Stadt Nördlingen
Nach dem Frühstück holt uns unser Reisebus am Hotel ab und bringt uns ins Nördlinger Ries. Der heutige Exkursionstag steht ganz im Zeichen jener kosmischen Naturkatastrophe, die vor rund 15 Millionen Jahren zur Entstehung des imposanten Meteoritenkraters geführt hat. Ein Meteorit mit einem Durchmesser von 1.000 m raste mit einer kosmischen Geschwindigkeit von 72.000 km/h auf die Erde zu und kollidierte mit der Erde nahe der heutigen Stadt Nördlingen. Der Meteorit drang 1.000 m tief in die Erdkruste ein und riss mit der Energie von 250.000 Hiroshima-Bomben einen Krater von 25 km Durchmesser aus der Landschaft heraus. Durch die Gluthitze des Einschlags wurde das umliegende Gestein zertrümmert, geschmolzen und in einem Ringwall aufgeworfen.
Rieskrater Museum Nördlingen: Ein Museum von europäischem Rang
Als thematischen Auftakt besuchen Sie mit dem Rieskrater Museum in Nördlingen, ein naturwissenschaftliches Museum von europäischem Rang. Dort erfahren wir wissenschaftliche Hintergründe, bevor wir uns im Gelände selbst auf die Suche nach geologischen Beweisen für den Impact machen.
Geotope im Geo-Parks Ries
Nachmittag:
Themenschwerpunkt: Kulturgeschichte im Nördlinger Ries
Die Karstlandschaft des Ries bietet Dolinen, fossile Korallenriffe, Karstquellen und viele Höhlen. Als höhlenreiche Landschaft bot die Alb bereits den Tieren der Eiszeit besondere Lebensräume, die auch die steinzeitlichen Menschen für sich nutzten. Das Ries ist eine uralte Kulturlandschaft. Kelten haben hier ebenso ihre Spuren hinterlassen wie Römer oder mittelalterliche Adelsgeschlechter.
Donnerstag:
Themenschwerpunkt: UNESCO Geo-Parks – Das nationale geologische Erbe bewahren
Ganztagesexkursion Solnhofen mit Wanderung "Teufel trifft Apostel"
Die heutige Wanderung (ca. 9 km) ist eine der schönsten Etappen auf dem Altmühltal-Panoramaweg. Der Weg zählt zu den „Top Trails of Germany“ und damit zur Riege der schönsten Wanderwege in Deutschland.
Von Solnhofen aus führt uns unser Weg vorbei an der eindrucksvollen Felsformation „Zwölf Apostel“, dem wohl bekanntesten Fotomotiv des Naturparks Altmühltal. Das bekannte Geotop ist aus Schwamm-Algen-Kalken aufgebaut und stellt die Reste eines Riffgürtels im tropischen Jurameer dar. Die massigen, harten Riffbereiche setzten der Verwitterung großen Widerstand entgegen und sind heute an den Talhängen zu markanten Felstürmen herauspräpariert. Immer wieder bieten sich prächtige Ausblicke auf das Altmühltal und die Höhen des Fränkischen Jura.
Freitag:
Vormittag:
Themenschwerpunkt: Ökologie und Landschaftsentwicklung der Fränkischen Alb
Vortrag und Seminar zur Ökologie und Landschaftsentwicklung der Fränkischen Alb
Süddeutsche Schichtstufenlandschaft und die Entstehung der Fränkischen Alb
Flussentwicklung von Ur-Donau und Altmühl
Karstlandschaft und Höhlen auf der Alb
Trockentäler als ökologische Refugien für Tiere und Pflanzen
Mittag:
Zusammenfassung der Lerninhalte und Exkursionsthemen
Evaluation des Studienseminars
Abschlussdiskussion und Feedbackrunde
Ausgabe der Teilnehmerzertifikate
Verabschiedung und individuelle Heimreise
Individuelle Heimreise. Oder wie wäre es mit einer individuellen Verlängerung oder ein paar Urlaubstagen im Naturpark Altmühltal oder am benachbarten Altmühlsee?
Unterkunft:
Gästehaus der Abtei Kloster St. Walburg in Eichstätt
Sie wohnen in der wunderschönen Universitätsstadt Eichstätt im Zentrum des Naturparks Altmühltal. Alle Einzel- und Doppelzimmer sind mit eigener Dusche/WC ausgestattet. Für Vorträge steht unserer Gruppe ein eigener Seminarraum zur Verfügung. Parkplätze sind vor dem Hotel vorhanden.
Leistungen:
*(es besteht nur ein begrenztes Zimmerkontingent, frühzeitige Anmeldung erforderlich)
Preise:
Unterkunft:
Anreise und Check-in bereits am Sonntag (zwischen 15 - 17 Uhr)
350 € pro Person im Doppelzimmer mit Dusche/WC inkl. Frühstück
375 € pro Person im Einzelzimmer mit Dusche/WC inkl. Frühstück
zzgl. Seminarpreis:
395 € pro Person
Mindestteilnehmer:
10 Personen
Anmeldeschluß:
01.08.24
Infos zur Anreise mit der Bahn:
Der Eichstätter Bahnhof liegt auf der Verbindungsstrecke Ingolstadt - Treuchtlingen. Von hier haben Reisende direkten Anschluss nach München und Nürnberg. Ins Stadtzentrum von Eichstätt bzw. zum Bahnhof „Eichstätt Stadt“ (!) gelangen Sie mit einer Zubringerbahn, die von der Bayerischen Regiobahn betrieben wird.
Infos zur Ausrüstung:
In einigen Steinbrüchen besteht Helmpflicht. Handelsübliche Schutzhelme bekommen Sie in jedem Baumarkt (ca. 6 - 10 €). Wetterfeste Kleidung und Wanderschuhe bzw. festes Schuhwerk werden empfohlen.